Es war das erste Treffen seiner Art in der Geschichte des Ramsteiner Gymnasiums. Und es war für alle Beteiligten ein kleiner Schritt ins Unbekannte, als vor einiger Zeit in Kollegium und Schulleitung die Idee geboren wurde, die ehemaligen Schüler und Lehrer aller vergangenen Jahrgänge einmal wieder an ihre alte Schule einzuladen:
Würde sich ein Termin finden, an dem möglichst viele die Gelegenheit hätten, in die Westpfalz zu kommen? Würde überhaupt Interesse an einer solchen Veranstaltung bestehen? Mit wie vielen Besuchern könnte man bei einer solchen Veranstaltung zu rechnen? Fragen dieser Art leiteten die ersten Überlegungen zur konkreten Umsetzung der Idee. Schnell wurde klar: Es führt kein Weg daran vorbei, alles einfach einmal auszuprobieren und dabei die Bereitschaft mitzubringen, auch ein wenig zu improvisieren.
Also wurden auf den verschiedensten Kanälen vor gut einem halben Jahr Einladungen in alle Welt versandt: Man reaktivierte lange nicht mehr genutzte Chatgruppen, Verteilerlisten und andere Kontakte. Im Schneeballverfahren, über "Mund-zu-Mund-Propaganda", über die traditionellen lokalen Medien und auf den verschiedenen digitalen Wegen wurde der Termin fleißig kommuniziert. Nach und nach trudelten - wie vorgeschlagen vollkommen unverbindlich und zwanglos - erste Zusagen und durchweg positive Rückmeldungen auf dem Kirchbühl ein. Und immer öfter wurde man in der Umgebung und im Bekanntenkreis auf das Treffen angesprochen.
Als eine kleine Auszählung vor einer Woche ergab, dass über 200 Ehemalige per E-Mail und sehr viele mehr mündlich ihr Kommen angesagt hatten, wurde klar, dass die Planungen zur Versorgung mit Getränken, Hotdogs, Kuchen und Frikadellen angepasst werden und die Bestellungen ausgeweitet werden mussten. Wer dann am Freitag am späten Nachmittag das Schulgelände in Ramstein betrat, durfte staunen: Der Schulhof und das Gebäude waren sehr üppig gefüllt, die Schule durfte mehrere hundert Besucher begrüßen - des regnerischen Wetters zum Trotz. Und alle Gäste freuten sich vor allem über eine ungemein große Zahl an Begegnungen mit alten Bekannten.
Es war ein Nachmittag des unverhofften und des erwarteten Wiedersehens. Des Wiedersehens mit engen Freunden, aber auch Leuten, die man zuvor täglich und plötzlich oft überhaupt nicht mehr oder nur sehr selten hat treffen können und zu denen der Kontakt zwangsläufig lose geworden ist. Ausgetauscht wurden schöne Erinnerung an gemeinsam Erlebtes, Berichte über das zwischenzeitlich Passierte und schöne Gespräche über aktuelle Dinge – das Pokalfinale in Berlin, die EM, den neuesten Klatsch. Um die Verpflegung hatte sich Hausmeister Jürgen Knobloch, der seine legendären Frikadellen eigens zubereitet hatte, und die die MSS 12 gekümmert. Alle Interessierte hatten auch die Gelegenheit, im Rahmen einer Hausführung einen neuen Blick ihr „altes“ Schulgebäude zu werfen. Der Nachmittag bot nicht zuletzt die Gelegenheit, alte Lehrer und Mitschüler aus den unteren und oberen Jahrgängen einmal wieder zu sehen. Bis in die Nacht hinein blieb der Schulhof gut gefüllt. Getragen von der Freude des Wiedersehens und vom Rausch der Erinnerung vergingen die Stunden wie im Flug. Sehr häufig war der Wunsch zu hören, solche Treffen künftig häufiger ins Auge zu fassen.
In jedem Fall wird dieser Abend des ersten Alumni-Treffens in der Geschichte des Ramsteiner Gymnasiums ein besonderer Abend bleiben.